Klinikums-Blog

Klinikum hautnah

30/08/2024

Ausbildungsguide: Spannender Praxiseinsatz für Pflege-Azubis

Im Sommer 2024 startete das neue Projekt „Ausbildungsguide“ am Schwarzwald-Baar Klinikum: Pflege-Auszubildende im zweiten Lehrjahr haben ab sofort die Möglichkeit, im Rahmen des Projekts einmalig einen Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung zu begleiten. Dabei sammeln sie wertvolle Erfahrungen für ihre Ausbildung und ihre weitere berufliche Laufbahn.

Neues Projekt in der Pflegeausbildung
„Unser freiwilliges neues Lernangebot richtet sich an Auszubildende des Schwarzwald-Baar Klinikums im zweiten Lehrjahr, die hier ihre generalistische Pflegeausbildung absolvieren“, erzählt Joachim Kwiotek aus der Pflegedirektion. „Sie haben ab jetzt die Möglichkeit, einmal einen Patienten über den gesamten stationären Klinikaufenthalt hinweg zu betreuen. Das ist ein einzigartiges Angebot, das es so bisher nicht gab.“ Im Sommer 2024 startete das Projekt zunächst in chirurgischen Fachabteilungen. „Das heißt, unsere Azubis begleiten Patienten, die für eine Operation mit erwartbarer Intensivüberwachung im Schwarzwald-Baar Klinikum angemeldet sind. Sie werden in den gesamten Pflegeprozess eingebunden: Ihr Einsatz führt sie von der Aufnahme auf Normalstation über den OP und die Intensivstation zurück auf Normalstation bis hin zur Entlassung oder Überleitung in nachstationäre Versorgungseinheiten oder das häusliche Umfeld.“

Was bringt der Einsatz für Pflege-Azubis?
„Während des Projekts können die Azubis ihr theoretisches Wissen, das sie bereits in der Pflegeschule erlangt haben, direkt in die Praxis umsetzen. Sie bekommen ein tiefergehendes Verständnis der Krankheitsbilder, der durchgeführten Operationen beziehungsweise Interventionen und der intensivmedizinischen Pflege“, so Kwiotek. Außerdem lernen die Auszubildenden die Prozesse im Klinikum näher kennen. Auch auf sozialer und psychischer Ebene erweitern sie ihren Horizont: „Sie übernehmen Verantwortung für einen Patienten und lernen, im interdisziplinären Team zu kommunizieren und zu agieren.“ Dabei werden die Auszubildenden nie allein gelassen: „Speziell ausgebildete Praxisanleiter und die Kollegen auf den Stationen helfen ihnen immer weiter“, so Kwiotek.

Positive Erfahrungen im Lungenzentrum
Die ersten fünf Azubis konnten das Projekt bereits durchlaufen. Einer von ihnen ist Christian Wannemacher. Eine Woche lang begleitete er eine Patientin, die für eine Lungen-Operation ins Schwarzwald-Baar Klinikum in Donaueschingen gekommen war. „Bei mir hat alles reibungslos funktioniert. Ich habe die Patientin gemeinsam mit den Kollegen des Case Managements empfangen, mich vorgestellt und ihr das Projekt erklärt“, so Wannemacher. „Anschließend konnte ich sie zur Voruntersuchung begleiten und ihren Pflegestatus erheben. Am nächsten Tag sind wir gemeinsam zum Anästhesie-Vorgespräch gegangen.“ Auch am Tag der Operation weicht der Azubi nicht von der Seite der Patientin: „Ich konnte das Einschleusen in den OP und die Narkoseeinleitung miterleben. Während der Operation hat mir der Chefarzt das chirurgische Vorgehen erklärt. Das war sehr hilfreich, um auch die Pflege nach der OP besser zu verstehen.“ Auf der Intensivstation unterstützt der Pflegeschüler bei der postoperativen Versorgung der Patientin. Er übernimmt die Übergabe auf Normalstation, begleitet Nachuntersuchungen und Visiten und kümmert sich um die Entlassung der Patientin.

Projekt wird ausgebaut
Für Christian Wannemacher war es eine wertvolle Erfahrung: „Der Einsatz war top. Ich habe viel gelernt und auch die Patientin hat sich gefreut, dass ich als Ansprechpartner immer bei ihr war“, sagt Wannemacher. „Sie hat mir im Anschluss sogar eine Dankeskarte geschrieben.“ Joachim Kwiotek weiß: „Damit das Projekt läuft, braucht es viel Abstimmungsbedarf. Aber es lohnt sich für alle Beteiligten. In Zukunft möchten wir das Modell auch auf internistische Bereiche wie zum Beispiel das Herzkatheterlabor übertragen.“ Konzipiert wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit der Stellvertretenden Pflegeschulleiterin Sabine Spormann und den drei Praxisanleiterinnen Katharina Böhm, Anastasija Ostertag und Katrin Schneckenburger.

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