Wie wird ein Diabetes behandelt?
„Die Therapie besteht in der Zufuhr von Insulin“, so Bettecken. „Dieses wird entweder gespritzt oder über eine Insulinpumpe via Pumpenkatheter verabreicht.“ Medikamente zum Schlucken seien in dieser Situation unwirksam, da Insulin ein Eiweißhormon ist, das von der Magensäure sofort zerstört werden würde. Die Expertin betont: „Bei einem Typ-1-Diabetes ist man auf eine lebenslange Verabreichung von Insulin angewiesen.“
Eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle gehöre ebenfalls zur Behandlung. Sie erfolgt entweder über eine herkömmliche Blutzuckermessung am Finger oder mit neueren Geräten über eine kontinuierliche Gewebezuckerkontrolle mittels Sensor (Continous Glucose Monitoring, kurz CGM). „Ein entscheidender Vorteil der neuen CGM-Sensoren ist die Alarmierung bei hohen und vor allem niedrigen Blutzuckerwerten“, weiß Bettecken.
Eine strenge Diabetesdiät gebe es heute nicht mehr: „Kinder und Jugendliche sollten sich genauso gesund ernähren wie Kids ohne Diabetes. Sie haben den gleichen Energie- und Nährstoffbedarf und auch Bedürfnisse wie andere Kinder in ihrem Alter“, sagt die Expertin. In Schulungen lernen Kinder und Eltern, wie sie den Kohlenhydratgehalt einer Mahlzeit richtig berechnen. Dadurch wissen sie, wie viel Insulin gespritzt werden muss, um den Zuckeranstieg nach dem Essen auszugleichen. Auch den Einfluss von Sport und Krankheiten auf den Blutzuckerspiegel lernen sie kennen.
Das Gute: „Heutzutage gibt es viele moderne Geräte, die das Diabetesmanagement erleichtern“, erzählt Bettecken. Insulinpumpen geben beispielsweise laufend kleine Mengen an Insulin ab, um den Grundbedarf zu decken. Zusätzlich benötigtes Insulin kann einfach per Knopfdruck abgerufen werden. Die Diabetesberaterin kennt auch die neuesten Modelle: „Einige Pumpen sind mit einem kontinuierlichen Zuckermesssystem verbunden und können mit einer automatisierten Insulinabgabe erhöhte Blutzuckerwerte ausgleichen. Bei einer drohenden Unterzuckerung kann die Pumpe die Insulinzufuhr abschalten.“
Praxis für Kinder-Endokrinologie und Diabetologie
Ihr Kind hat die Diagnose Diabetes erhalten? Im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Pädiatrie werden Kinder mit Diabetes ambulant von einem erfahrenen Expertenteam betreut und behandelt. In speziellen Schulungen erklärt Diabetesberaterin Elke Bettecken, wie die Kinder ihren Alltag meistern können. Dabei berät sie nicht nur die kleinen Patienten: „Genauso wichtig ist die Schulung von Eltern, Großeltern und Geschwistern sowie Lehrern und Erziehern.“ Sie ist überzeugt: „Wenn alle Beteiligten umfassend informiert sind, können die Kinder ihren Diabetes akzeptieren und gut damit umgehen.“
Unsere Expertin:

Elke Bettecken
Diabetesberaterin DDG, Kinderkrankenschwester
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde
Weitere Informationen:
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde
Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Villingen
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