Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (v.l.): Gabriella Schäfer und Anita Zuparic im Infusionslager, Sabine Gierer am Ultra-Tiefgefrierschrank, Alexandra Hauger packt die Kisten für die Stationen
2. Herstellung von Arzneimitteln: Individuell angefertigt unter höchsten Qualitäts- und SicherheitsstandardsWenn Arzneimittel in der notwendigen Dosierung oder Arzneiform nicht im Handel erhältlich sind oder nur sehr begrenzt haltbar sind, werden sie in der Apotheke selber hergestellt. „Dabei unterscheiden wir zwei große Bereiche", erläutert Dr. Fellhauer. „Zum einen ist das die aseptische Herstellung von Arzneiformen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie frei von vermehrungsfähigen Keimen sind. Zum anderen stellen wir unsterile Arzneiformen her. Bei ihnen muss keine relative Keimfreiheit gegeben sein." Zu den sterilen Arzneiformen gehören sogenannte Zytostatika, die vor allem im Rahmen der Chemotherapie von Krebspatienten eingesetzt werden. „Auch Nährlösungen für Früh- und Neugeborene mischen wir aus industriell hergestellten Komponenten selbst", so der Direktor der Apotheke.
Damit die Präparate frei von vermehrungsfähigen Keimen sind, werden sie von den Apothekern und Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) unter höchsten Sicherheitsstandards in speziellen Reinräumen angefertigt. Die Mitarbeiter betreten sie durch mehrere Schleusen und tragen bei der Arbeit stets spezielle Reinraumkleidung mit Overall, Haube, Handschuhen und Mundschutz. „An den Werkbänken für die Zytostatika-Herstellung strömt sterile Luft von oben nach unten. Zudem sind die Mitarbeiter durch eine Glasscheibe geschützt", betont Dr. Fellhauer. Räumlich getrennt erfolgt die Herstellung von unsterilen Arzneiformen. Dazu zählen Salben und Cremes, die beispielsweise zur Behandlung von Patienten in der Hautklinik verwendet werden, oder orale Lösungen für die Kinderklinik. Auch hier wird auf eine einwandfreie Hygiene geachtet.

Bei der Herstellung von Arzneimitteln
3. Klinische Pharmazie, Information und Beratung: Apotheker auf Station und an der Info-HotlineDer dritte Aufgabenbereich der Klinikapotheke betrifft die Klinische Pharmazie. Darunter versteht man alle Dienstleistungen, die individuell für bestimmte Patienten erbracht werden. „Unsere Apotheker gehen regelmäßig auf die Stationen und sind teilweise auch bei den Visiten anwesend, um Ärzte und Pflegekräfte zu beraten", erzählt Dr. Fellhauer. „Sie beantworten Fragen zu Wechsel- und Nebenwirkungen oder auch Dosierungen von Medikamenten." Darüber hinaus gibt es eine Telefonhotline für Arzneimittelinformation, die für alle Mitarbeiter auf den Stationen zur Verfügung steht. Auch wenn öffentliche Apotheken und Ärzte in der Region Fragen zu einer Arzneimitteltherapie haben, können sie die Expertise der Apotheke im Schwarzwald-Baar Klinikum nutzen. Für die Region Schwarzwald-Bodensee dient sie als Regionales Arzneimittelinformationszentrum der Landesapothekerkammer. Dr. Fellhauer bekräftigt: „Beim Beantworten der Fragen können unsere Fachapotheker für Arzneimittelinformation auf umfangreiche Informationsquellen wie moderne Datenbanken und Fachliteratur zurückgreifen."

Apothekerin Linda Kienzler an der Info-Hotline

Apothekerin Dr. Carolin Schuhmacher im Gespräch mit Arzt Dr. Gergely Matyas Farkas
Dr. Fellhauer ergänzt: „Wegen der günstigen geographischen Lage des Schwarzwald-Baar Klinikums hat die Landesapothekerkammer ein Notfalldepot in unserer Apotheke eingerichtet." Es enthält lebensrettende, aber selten benötigte Medikamente. Wird zum Beispiel ein Antiserum beim Biss einer einheimischen Kreuzotter gebraucht, können es öffentliche Apotheken oder die Intensivstationen der umliegenden Kliniken rund um die Uhr aus dem Notfalldepot des Schwarzwald-Baar Klinikums erhalten.
Unser Experte:

Dr. rer. nat. Matthias Fellhauer
Direktor der Apotheke
Fachapotheker für Klinische Pharmazie und Arzneimittelinformation
Weitere Informationen:
Apotheke (Institut für Klinische Pharmazie)
Regionales Arzneimittelinformationszentrum der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
Kontakt:
Schwarzwald-Baar Klinikum
Apotheke
Dr. rer. nat. Matthias Fellhauer
Klinikstr. 11
78052 Villingen-Schwenningen
Sekretariat
Irmgard Staiger
Tel.: 07721 93-3901
E-Mail: apo@sbk-vs.de