Meldungen Detailseite


11/09/2019
Einer seltenen Krankheit auf der Spur

„Das Hyperinflammationssyndrom ist eine schwere, außer Kontrolle geratene Entzündungsreaktion", erklärt Prof. Dr. med. Paul Graf La Rosée, Direktor der Klinik für Innere Medizin II, Onkologie, Hämatologie, Immunologie, Infektiologie und Palliativmedizin am Schwarzwald-Baar Klinikum. „Das Problem ist: Die Erkrankung wird oft übersehen und endet tödlich, weil es schwierig ist, die Diagnose zu stellen. Manchmal wird beispielsweise eine Blutvergiftung festgestellt, obwohl in Wirklichkeit gerade das Immunsystem Amok läuft." Die Ärzte vermuten eine bedeutsame Dunkelziffer.

Prof. La Rosée berät bundes- und weltweit Ärzte zu Diagnosestellung und Therapie. Am Schwarzwald-Baar-Klinikum wurden allein im laufenden Jahr bereits vier Patienten mit diesem Krankheitsbild erfolgreich behandelt.

Die Entzündungsreaktion entsteht bei Erwachsenen auf Basis verschiedener Grunderkrankungen. Infektionen, bösartige onkologische Erkrankungen oder autoimmune Prozesse können ein Hyperinflammationssyndrom auslösen. Typische Anzeichen sind Fieber und Schlappheitsgefühl, später kommen Blutungen und Blutarmut dazu, aber auch Luftnot, Verwirrtheitszustände oder Gelbsucht. Der Chefarzt weiß: „Wenn das Syndrom frühzeitig erkannt wird, können Patienten geheilt werden." Das Schwarzwald-Baar Klinikum verzeichnet jährlich etwa sechs bis zehn Fälle mit Hyperinflammationssyndrom.



zur Pressemitteilung