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11/12/2020
Zunehmende Konzentration auf Covid-19 und sehr dringliche Fälle

Villingen-Schwenningen/Donaueschingen. Im Schwarzwald-Baar Klinikum klettern die Fallzahlen der Patienten mit Covid-19 nahezu täglich weiter nach oben. Aktuell sind es insgesamt 85 Patienten, die stationär aufgenommen sind (Stand 11. Dezember 2020 morgens). Davon befinden sich zwölf Patienten auf der Intensivstation. Das Schwarzwald-Baar Klinikum reagiert auf die inzwischen angespannte Lage und hat damit begonnen, den Normalbetrieb herunterzufahren.

„Die Belastung für das Klinikum und seine Mitarbeiter ist inzwischen extrem und deutlich höher als in der ersten Corona-Welle im Frühjahr", erklärt Dr. Matthias Geiser, Geschäfts-führer des Schwarzwald-Baar Klinikums. „Die Patienten mit Covid-19 brauchen viel Auf-merksamkeit, die Behandlung ist aufwändig. Gleichzeitig sind wir als Zentralversorger der Region und als überregionales Traumazentrum auch stark hinsichtlich anderer Notfälle ge-fragt. Das bedeutet jetzt: Wir müssen uns mehr und mehr darauf konzentrieren, die dringli-chen Fälle zu versorgen. Nun geht es darum, die Kräfte zu bündeln, um die Patientenversor-gung zu sichern. Ein uneingeschränkter Normalbetrieb parallel zur Covid-Patienten-Behandlung ist leider nicht mehr möglich. Deshalb bitten wir die Menschen in unserer Region um Verständnis für die Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen müssen."

Eingeschränkte Versorgungs- beziehungsweise OP-Kapazitäten
Die Fachabteilungen widmen sich ab sofort schwerpunktmäßig der Versorgung von Notfäl-len und besonders dringlichen Fällen. Im Klinikum werden geplante, nicht dringliche Eingriffe abgesagt beziehungsweise verschoben. Dazu gehören beispielsweise orthopädische Operationen sowie weitere, bereits schon lange terminierte Behandlungen. „Uns ist klar, dass das für die Betroffenen teilweise hart und alles andere als einfach ist", meint Dr. Geiser.

Personalsituation
Durch die zahlreichen schwer kranken Patienten, die jetzt zu versorgen sind, steigt der Be-darf sowohl an ärztlichem als auch an pflegerischem Personal. Covid-19-Patienten werden nach Möglichkeit am Standort Donaueschingen behandelt. Das bedeutet beispielsweise, dass teilweise Beschäftigte, die sonst am Standort Villingen-Schwenningen arbeiten, jetzt in Donaueschingen eingesetzt werden. Diese Maßnahme schränkt in der Folge die vorhande-nen Kapazitäten am Standort Villingen-Schwenningen ein. „Erschwerend kommt hinzu, dass es auch Ausfälle bei unseren Mitarbeitern gibt, beispielsweise bedingt durch Krankheit oder weil die Beschäftigten in Quarantäne geschickt werden", erzählt der Geschäftsführer.

Wichtig sind auch die ambulanten Strukturen und Einrichtungen, die mit der medizinischen und pflegerischen Versorgung der Menschen in der Region betraut sind. „Wir setzen einmal mehr auf eine gute und enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten sowie bei-spielsweise den Pflegeheimen", erzählt Dr. Geiser.

Intensivkapazitäten
Aktuell betreibt das Schwarzwald-Baar Klinikum 55 Intensivbetten sowie eine Schlaganfall-Einheit. Grundsätzlich werden die Intensivbetten nicht nur mit Covid-19-Patienten belegt. Es gibt auch andere, schwer erkrankte Patienten, die eine Intensivversorgung benötigen. PD Dr. med. Matthias Henschen, Ärztlicher Direktor des Schwarzwald-Baar Klinikums, erklärt dazu: „Was unsere technische Ausstattung betrifft, könnten wir problemlos weitere Betten in Betrieb nehmen. Allerdings sind nicht die Betten oder die Beatmungsgeräte der Engpass, sondern das für die Patientenversorgung benötigte Personal. Das heißt: Im Extremfall müssten wir das Personal dorthin verlagern und folglich weitere deutliche Einschränkungen in der Regelversorgung in Kauf nehmen."

Der Ärztliche Direktor appelliert deshalb an die Bevölkerung, die Abstands- und Hygiene-Regeln einzuhalten: „Eine weitere Zunahme der Infektionszahlen können wir nur vermeiden, in dem wir uns vorsichtig verhalten: Abstand, Händehygiene, Alltagsmaske und Lüften sind das ‚A und O'. Jeder einzelne ist gefragt und kann dazu beitragen, die angespannte Lage wieder zu entschärfen. Derweil setzen sich unsere Mitarbeiter mit unglaublich hohem Engagement für unsere Patienten ein."

Weiterhin kein Besuch möglich
Weiterhin sind keine Krankenbesuche an den Standorten Villingen-Schwenningen und Do-naueschingen erlaubt. Diese Maßnahme dient dem Schutz sowohl von Patienten als auch von Mitarbeitern. Nur in besonderen Fällen, beispielsweise bei Sterbenden oder bei Patienten in Palliativsituationen, ist ein Besuch nach Absprache möglich. Dabei muss eine FFP2-Maske getragen werden.

Die Situation für werdende Mütter
Werdende Mütter können weiterhin wie gewohnt zur Entbindung ins Klinikum kommen. Die Frauen dürfen eine feste Begleitperson in den Kreißsaal mitbringen. Die Begleitpersonen müssen eine FFP2-Maske tragen, ein einfacher Mund-Nase-Schutz reicht nicht aus.

Anders als in der ersten Pandemie-Welle werden ambulante Patientenbehandlungen nach Möglichkeit weiterhin angeboten. Dabei ist maximal eine Begleitperson erlaubt, sofern diese benötigt wird.

 



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