19/07/2023
Ein anspruchsvoller Weg
Schwarzwald-Baar Klinikum: Jahresabschluss 2022
Villingen-Schwenningen/Donaueschingen. Der Aufsichtsrat des Schwarzwald-Baar Klinikums hat am 13. Juli 2023 den Jahresabschluss für 2022 festgestellt. Wie die Jahre davor war auch das Jahr 2022 durch die Corona-Pandemie geprägt. Dazu kam der Krieg in Europa und die hohe Inflationsrate.
„Anfang des Jahres 2022 hatte das Corona-Virus uns noch fest im Griff“, erklärt Dr. Matthias Geiser, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar Klinikums. „Das hat zwar im Laufe des ersten Halbjahres nachgelassen, aber der Aufwand durch die Isolierungs- und Hygienemaßnahmen war trotzdem weiterhin sehr hoch.“ Insgesamt hat das Klinikum während der Pandemie fast 5.000 Patienten mit Corona behandelt, allein im Jahr 2022 waren es 2.400. „Dazu kam, dass viele Mitarbeiter selbst krank wurden“, so Dr. Geiser. „Letztlich war es nicht einfach, zu einem Normalbetrieb zu-rückzukehren. Unsere Beschäftigten haben immer wieder alles darangesetzt, auch unter veränderten Bedingungen eine bestmögliche Versorgung unserer Patienten zu gewährleisten. Das war ein sehr anspruchsvoller Weg, den unsere Mitarbeiter mitgegangen sind. Vor der Leistung ziehe ich den Hut.“
Die Pandemie, die schwierige Rückkehr in den Normalbetrieb, viele Krankheitsausfälle und zusätzliche Entwicklungen wie die Tendenz zu mehr ambulanten Behandlungen haben dafür gesorgt, dass das Klinikum – wie die Krankenhäuser im Durch-schnitt bundesweit – insgesamt nicht die gewohnten Leistungen aus der Zeit vor der Pandemie erbringen konnte.
LeistungszahlenDas Schwarzwald-Baar Klinikum verzeichnet für 2022 insgesamt 43.122 stationär und 152.234 ambulant versorgte Patienten und liegt damit leicht über den Zahlen 2021. Durchschnittlich war ein Patient 2022 etwa sechs Tage im Klinikum. Die Anzahl der im Klinikum auf die Welt gekommenen Kinder liegt fast so hoch wie in den Jahren davor: 2022 kamen 2.435 Babys zur Welt, dabei gab es 66 Zwillings- und zwei Drillingsgeburten. 2021 waren es 2.523 Babys und 124 Zwillingsgeburten.
Das Schwarzwald-Baar Klinikum weist einen Umsatz von 306 Millionen Euro auf, insgesamt hat das Klinikum ein ausgeglichenes Ergebnis mit einem Überschuss in Höhe von 1.283.423,51 Euro erwirtschaftet. Darin sind alle Investitionsaufwendungen, Zinsen und Abschreibungen enthalten. Das Klinikum gehört zu den wenigen kommunalen Krankenhäusern in Deutschland, die das Jahr 2022 mit einem positiven Jahresabschluss beenden konnten.
„Dass das Klinikum trotz der ausgesprochen schwierigen Rahmenbedingungen ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen kann, ist erfreulich“, so Dr. Geiser. „Allerdings war das nur möglich, weil uns im vergangenen Jahr noch unterstützende Zahlungen wie der so genannte Corona-Rettungsschirm und Leistungen des Landes Baden-Württemberg zu Gute kamen. Die Regelungen des Rettungsschirms haben zielgenauer als im Jahr davor die tatsächlichen hohen Belastungen im Rahmen der Corona-Patienten-Versorgung berücksichtigt.“
Der Geschäftsführer sieht das Schwarzwald-Baar Klinikum insgesamt gut für die Zukunft gerüstet, gleichwohl hat er Forderungen an die Politik: „Krankenhäuser benötigen eine stabile finanzielle Basis, um ihren Beitrag zur Daseinsfürsorge leisten zu können“, erklärt er. „Der Gesundheitsminister hat versprochen, den finanziellen Druck von den Krankenhäusern zu nehmen. Mit der Umverteilung unzureichender Mittel und Einmalzahlungen ist es nicht getan. Was wir brauchen, ist eine auskömmliche Vergütung von Behandlungsleistungen sowie für deren Vorhaltung. Außerdem benötigen Krankenhäuser eine anhaltende Finanzierung der Inflationskosten und einen vollständigen Ausgleich der Personalkosten.“
InvestitionenRund fünf Millionen Euro hat das Klinikum im vergangenen Jahr in die apparative Ausstattung investiert, beispielsweise in die Modernisierung des Herzkatheter-Labors.
PersonalWie alle Krankenhäuser bundesweit bekommt auch das Klinikum die Auswirkungen des Fachkräftemangels zu spüren. Insgesamt zählte das Klinikum 2022 im Schnitt 2.167 Vollkräfte, das sind rund 3.300 Beschäftigte. In der Klinikum-Service GmbH sind 180 Personen beschäftigt.
Die Anzahl im Ärztlichen und Pflegerischen Dienst ist im Vergleich zum Vorjahr leicht nach oben gegangen, insgesamt ist der Personalstand weitgehend konstant. Das Schwarzwald-Baar Klinikum würde im Pflegedienst, insbesondere im Bereich OP- und Intensivpflege, gerne weitere Fachkräfte einstellen und hat die Stellenpläne deshalb aufgestockt.
Bild:Dr. Matthias Geiser, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar Klinikums
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