Erkrankungen der Schilddrüse

Jodmangel begünstigt das Entstehen von Krankheiten

Prof. Dr. med. Stefan Beckert, FEBS, MHBA
Direktor der Klinik
Facharzt für Viszeralchirurgie
Schwerpunkt Spezielle Viszeralchirurgie, Proktologie

Tel.: +49 7721 93-3301
Fax: +49 7721 93-93309
E-Mail: avc@sbk-vs.de

Schilddrüsenerkrankungen sind häufig, sie kommen in der einen oder anderen Form bei 15 Prozent aller Menschen in Deutschland vor. Im Schwarzwald, wo ein ausgeprägter Jodmangel herrscht, ist die Häufigkeit drastisch erhöht. Schilddrüsenerkrankungen können sowohl zu Überfunktionen (Hyperthyreose) als auch zu Unterfunktionen (Hypothyreose) führen. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen der Schilddrüse. Am häufigsten kommt die so genannte Knotenstruma vor – diese knotige Veränderung der Schilddrüse ist zumeist mit einer Größenzunahme des Organs verbunden. Die Betroffenen leiden unter lokalen Beschwerden wie Druckgefühl am Hals, Schluckproblemen oder Atemnot. Hauptursache für Schilddrüsenerkrankungen ist ein Mangel an Jod in der Nahrung.

Weitere, deutlich seltenere Erkrankungen der Schilddrüse sind bösartige Veränderungen (Schilddrüsenkarzinome) sowie Autoimmunerkrankungen (zum Beispiel Morbus Basedow). In seltenen Fällen treten auch entzündliche Erkrankungen der Schilddrüse auf.

Diagnose

Durch eine Bestimmung der Schilddrüsenhormone im Blut und eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse können die meisten Schilddrüsenerkrankungen diagnostiziert und abgeklärt werden. Eventuell werden auch noch weitere Untersuchungen nötig. Hierzu gehören die Szintigraphie sowie gelegentlich, bei Verdacht auf bösartige Veränderungen, eine Feinnadelpunktion der Schilddrüse.

Operative Therapie

Das entsprechende Operationsverfahren hängt von dem bei Ihnen vorliegenden Befund ab. Doch vereinfacht gilt immer: Bei gutartigen knotigen Veränderungen der Schilddrüse müssen alle veränderten Bereiche des Organs entfernt werden. Dabei reicht das Ausmaß des chirurgischen Eingriffs von der Entfernung einzelner Knoten über die fast vollständige (subtotale) Entfernung eines oder beider Schilddrüsenlappen bis zur totalen Entfernung des gesamten Organs (Thyeoidektomie). Bei bösartigen Erkrankungen müssen oft nicht nur die Schilddrüse, sondern auch angrenzende Lymphknoten vollständig entfernt werden, um eine Aussaat bösartiger Zellen zu verhindern. Das genaue Operationsverfahren wird nach Vorliegen sämtlicher Befunde individuell auf jeden Patienten abgestimmt.


Wichtiges zur Operation:
Operationen an der Schilddrüse sind heutzutage ein Standardeingriff. Am Schwarzwald-Baar Klinikum operieren wir über 200 Mal im Jahr – das ist ein Zeichen für unsere große Erfahrung in diesem Bereich. Das wichtigste Ziel ist die Vermeidung von Komplikationen. An erster Stelle steht hier die Verletzung des Stimmbandnerven mit nachfolgender Heiserkeit. Dank moderner Verfahren (intraoperatives Neuromonitoring des Stimmbandnervs, Verwendung der Lupenbrille) ist diese Komplikation selten geworden. Wichtig ist auch die Schonung der vier linsengroßen Nebenschilddrüsen. Deren Beschädigung oder versehentliche Entfernung kann einen Kalziummangel verursachen, der die Langzeit-Gabe von Kalzium und Vitamin D erforderlich macht.
Die Operation erfolgt immer in Vollnarkose. Üblicherweise kann der Patient etwa drei Tage danach nach Hause entlassen werden und ist meist nach zwei Wochen wieder voll belastbar. Nach ausgedehnten Schilddrüsenoperationen muss das Schilddrüsenhormon täglich in Tablettenform eingenommen werden.

Kontakt

Schwarzwald-Baar Klinikum
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Prof. Dr. med.
Stefan Beckert, FEBS, MHBA
Klinikstraße 11
78052 Villingen-Schwenningen

Gerne beraten wir Sie ausführlich in unserer endokrinologischen Fachsprechstunde.

Spezialsprechstunde für Schilddrüse
Dienstag:
09.00 - 11.30 Uhr
bzw. nach telefonischer Terminabsprache 


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