Tumoren der Mundhöhle, des Rachens und des Kehlkopfes fallen oftmals durch Schmerzen im Mund-Rachenbereich, Schluckbeschwerden, Heiserkeit und/oder vergrößerte Halslymphknoten auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Risikofaktoren sind vor allem Tabak- und Alkoholkonsum. In den vergangenen Jahren konnte man feststellen, dass auch zunehmend Viren für die Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren verantwortlich sein können.
Therapie
Therapie bei lokal begrenzten, operablen Tumoren
Kleine Tumoren werden in der Regel entweder durch eine Operation oder die Bestrahlung behandelt. Insbesondere beim Kehlkopfkarzinom sind beide Therapien potentiell konkurrierende Verfahren, in denen es um die Optimierung des Kehlkopferhalts (Stimme, Schluckakt) geht. In Deutschland überwiegen die operativen Eingriffe (Laserbehandlung, Kehlkopfteilentfernung), international werden jedoch unterschiedliche Empfehlungen gegeben. Wurde ein kleiner, lokal begrenzter Tumor operiert, ergeben sich zumeist keine Gründe für eine weitere Therapie. Anders ist es bei Patienten, bei denen der Tumor zwar operabel, aber schon deutlich größer war. Hier besteht individuell ein Rückfallrisiko, das durch eine nachfolgende Radio- oder eine kombinierte Radiochemotherapie nachhaltig reduziert werden kann.
Therapie bei lokal fortgeschrittenen, nicht mehr operablen Tumoren
Die Therapie großer Tumoren im Kopf-Hals-Bereich ist sehr aufwändig. Manche müssen aufgrund ihrer Kokalisation zuerst operiert und danach radio(chemo)therapiert werden. Die meisten werden primär aus einer Kombination aus Radio- und Chemotherapie behandelt. Studien zur weiteren Optimierung der Abfolge der einzelnen Therapien laufen. Ziel wird es immer sein, bestmögliche hohe Überlebens- und niedrige Rückfallraten bei möglichst geringen Nebenwirkungen zu erreichen. Dazu gehört auch der weitestgehende Erhalt der Kehlkopffunktion.
Aufgrund der Komplexität werden alle Tumorpatienten interdisziplinär besprochen, um die bestmögliche Therapieoption anbieten zu können.
In ausgewählten speziellen Situationen (zum Beispiel operativ und/oder strahlentherapeutisch vorbehandelte, kleinvolumige lokale Rückfälle) kann unter Berücksichtigung anderer Therapieoptionen eine stereotaktische Radiotherapie sinnvoll sein (siehe auch CyberKnife Centrum Süd).
Informationen zur Radiotherapie bei Kopf-Hals-Tumoren
Die Radiotherapie wird täglich (fünfmal pro Woche)vorgenommen und dauert sechs bis sieben Wochen. In besonderen Situationen wird die Behandlung auch zweimal am Tag durchgeführt. Aufwändige Maßnahmen vor, während und nach der Therapie sind notwendig.
Abb.: Radiotherapie bei einem Kopf-Hals-Tumor
Kontakt
Zur Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie