Chronische Mittelohrentzündung (Chronische Otitis media)

Eine rechtzeitige Operation ist empfehlenswert

Prof. Dr. med. Boris Haxel
Direktor der Klinik
Facharzt für HNO-Heilkunde
Zusatzbezeichnung Plastische Operationen, Allergologie und Medikamentöse Tumortherapie

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Gehäufte akute Mittelohrentzündungen, eine schlechte Funktion der Eustachischen Röhre und eine mangelhafte Mittelohrschleimhaut können längerfristig zur chronischen Mittelohrentzündung führen. Grundsätzlich werden zwei Verlaufsformen unterschieden: chronische Knocheneiterung und chronische Schleimhauteiterung.

Krankheitsbild

Bei der chronischen Schleimhauteiterung des Mittelohres besteht ein bleibendes Loch im Trommelfell. Hierdurch können sich bakterielle Infektionen über den Gehörgang ausbreiten und über Wochen, Monate oder gar Jahre zu „Ohrenlaufen“ führen. Vernarbungen oder Verkalkungen der Mittelohr-Schleimhaut mit Zerstörung der Gehörknöchelchen verursachen eine zunehmende Schallleitungsschwerhörigkeit. Diese kann durch eine Ausräumung von Entzündungsherden und eine Gehör verbessernde Operation behandelt werden. Im Lauf der Jahre wird durch bakterielle Gifte auch das Innenohr in Mitleidenschaft gezogen. Eine rechtzeitige Operation empfiehlt sich, da die Innenohrschwerhörigkeit wegen des unwiderruflichen Abbaus von Sinneszellen (Haarzellen) nicht mehr durch eine Operation behoben werden kann. Im Falle eines Cholesteatoms (chronische epitympanale Otitis media), einer Knocheneiterung („Knochenfraß“) oder einer akuten Entzündung des Felsenbeins (akute Mastoiditis) kann sich die Entzündung bis in die Knochenzellen des Warzenfortsatzes ausbreiten. Das macht eine teilweise oder sogar komplette Entfernung der Knochenzellen notwendig (Antrotomie, Mastoidektomie, Radikalhöhlenanlage). Um die Ausheilung zu beschleunigen und langfristig die Pflege des radikal operierten Ohres zu erleichtern, wird die Ohrradikalhöhle mit körpereigenem Ohrknorpel verkleinert (Mastoidverkleinerungsplastik).

Diagnose und Therapie

Die Größenverhältnisse im Mittelohr sind sehr klein, daher wird unter Zuhilfenahme eines Mikroskops operiert. Hierdurch hat der Hals-Nasen-Ohren-Chirurg die Möglichkeit, die Strukturen des Ohres in ausreichender Größe dreidimensional zu sehen. Die genaue Darstellung der Gehörknöchelchenkette macht es im Fall  einer krankhaften Schädigung möglich, dieses delikate Zusammenspiel im Mittelohr umzubauen oder zu rekonstruieren. Dabei können Verknöcherungen, chronische Knocheneiterungen oder Fehlbildungen korrigiert und behandelt werden.Verschiedene Formen der chronischen Mittelohrentzündung führen zur Zerstörung des Trommelfells, der Gehörknöchelchenkette oder weiterer wichtiger Strukturen des Ohres (Hör- und Gleichgewichtsorgan, Gesichtsnerv, Hirnhaut). Die Behandlung besteht in der Behebung des Entzündungsherdes und dem Wiederaufbau des Trommelfells, bei Bedarf auch der Gehörknöchelchenkette (Tympanoplastik). In vielen Fällen wird eine teilweise Rekonstruktion des Gehörganges erforderlich.

Kontakt

Schwarzwald-Baar Klinikum
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie (HNO)
Prof. Dr. med.
Boris Haxel
Klinikstraße 11
78052 Villingen-Schwenningen
HNO-Ambulanz

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