Zur Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
Kopf- und Halschirurgie
Die Gaumenmandeln sind ein für die Abwehr wichtiger Teil des Immunsystems. Sie liegen zwischen den Gaumenbögen, im hinteren Bereich der Mundhöhle, und erscheinen dort auf beiden Seiten als Vorwölbungen. Von Natur aus haben wir Menschen, als Teil unseres Abwehr- und Schutzsystems, reichlich Mandelgewebe im Mund und Rachen. Dazu zählen auch die Zungengrundmandeln, die Rachenmandeln (Polypen) und überall im Rachenraum verstreut liegendes Mandelgewebe (Waldeyersche-Rachenring).
Krankheitsbild
Die häufigste Indikation zur Mandelentfernung ist eine chronisch auftretende Mandelentzündung (Tonsillitis). Durch diese wiederkehrenden Entzündungen verlieren die Mandeln ihre eigentliche Abwehr- und Schutz-Funktion. Fehlerhafte Abläufe im Immunsystem können dann zu schweren Erkrankungen führen, zum Beispiel rheumatisches Fieber sowie Gelenk-, Herz- oder Nierenentzündungen.
Weitere Gründe für eine Mandeloperation sind eine krankhafte Vergrößerung (Hyperplasie) der Mandel mit nachfolgender Gefahr von Schnarchen mit Atemaussetzern, eine eitrige Einschmelzung um die Mandel herum (Peritonsilarabszess) oder eine infektiöse Mononukleose (Pfeiffer´sches Drüsenfieber).
Diagnose und Therapie
Nach einem ausführlichen Gespräch, in dem wir die Krankengeschichte erheben, erfolgt eine Hals-Nasen-Ohren-Untersuchung. Sollte eine operative Entfernung der Gaumenmandeln notwendig werden, erfolgt der Eingriff in Vollnarkose. Nach Einleitung der Betäubung wird der Mund mit einem speziellen Mundsperrer offengehalten. Die Mandeln können dann, durch den geöffneten Mund und unter Schonung von Schleimhaut und Muskeln, ausgeschält und an ihrem Ansatz an der Zunge abgetragen werden. Nach dem eigentlichen Eingriff ist eine sorgfältige Blutstillung nötig. Es muss sichergestellt werden, dass kein Gaumenmandelgewebe im Mund verblieben ist und keine Blutung mehr vorliegt. Erst dann kann der Mundsperrer entfernt und die Betäubung ausgeleitet werden.
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