Obere Einflussstauung

In den meisten Fällen ist ein bösartiger Tumor ursächlich

Prof. Dr. med. Stephan Mose
Direktor der Klinik
Facharzt für Strahlentherapie

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Die Obere Einflussstauung ist charakterisiert durch die Einengung der zum Herzen zurückführenden Gefäße (= verminderter Rücktransport des Blutes zum Herzen). Durch die Stauung der Gefäße im Kopf-Hals-Bereich kommt es  zu deutlich sichtbarer Venenzeichnung, zu Schwellungen und Wassereinlagerungen im Gesicht, am Hals und den Armen. Oftmals klagen die Patienten über Luftnot, die insbesondere zunimmt, wenn sie flach liegen. In 95 bis 97 Prozent ist ein bösartiger Tumor im Bereich der zum Herzen zurückführenden Gefäße die Ursache (Lungenkarzinom: 52 bis 82 Prozent; Lymphom: fünf bis18 Prozent; Keimzelltumoren: sechs Prozent; metastasierte Tumoren: fünf bis neun Prozent).

Therapie

Die schnelle und sichere Durchführung der Radiotherapie ist in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Erkrankung die Therapie der Wahl. Sie führt zumeist innerhalb weniger Tage zur deutlichen Rückläufigkeit der Symptome. Allerdings kann das Überleben des Patienten nicht durch die Bestrahlung beeinflusst werden, da der weitere Verlauf von den Metastasen (Absiedlungen des Tumors in anderen Organen) und deren Therapie abhängig ist. Eine Chemotherapie der Oberen Einflussstauung ist nur sinnvoll bei einigen wenigen Tumoren (kleinzelliges Bronchialkarzinom, Lymphom, Leukämie, Keimzelltumoren). Weitere Möglichkeiten der Behandlung (Einlage von Stents in den Gefäßen) sind bisher wenig untersucht und können individuell eingesetzt werden.

Es handelt sich somit um ein Krankheitsbild, das so schnell wie möglich erkannt und interdisziplinär adäquat behandelt werden muss. Vorrausetzung ist die Diagnose der zugrunde liegende Erkrankung und der Nachweis im Röntgen, besser in der Computertomographie. Besteht die Indikation zur Radiotherapie, wird diese zügig geplant und durchgeführt. Sie dauert in Abhängigkeit vom Allgemeinzustand des Patienten und der Tumorentität zwei bis fünf Wochen.

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