Analkarzinom

Die Radiochemotherapie ist die Behandlung der Wahl

Prof. Dr. med. Stephan Mose
Direktor der Klinik
Facharzt für Strahlentherapie

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Karzinome des Analbereiches (im Analkanal bzw. im Randbereich des Afters) sind seltene Tumoren, die zumeist bei Patienten im Alter zwischen 55 bis 65 Jahren auftreten. Typische Symptome gibt es nicht; gleichwohl fallen die Tumoren durch Blutauflagerungen auf dem Stuhl und/oder Juckreiz bzw. Schleimabgänge auf. Schmerzen beim Stuhlgang oder Inkontinenz sind häufig Zeichen eines bereits fortgeschrittenen Tumors. Als Risikofaktoren werden Infektionen mit bestimmten Viren (humanes Papillomavirus), analer Geschlechtsverkehr, eine reduzierte Abwehrlage des Körpers und auch das Zigarettenrauchen genannt.

Therapie

Bis vor zwanzig Jahren war die Operation die Therapie der Wahl; allerdings hatte sie für die Betroffenen meist einen künstlichen Darmausgang zur Folge. Dieser kann mit der heute bevorzugten Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie definitiv vermieden werden –  bei gleich guten Therapieresultaten. Demnach dient die Operation heutzutage der Diagnosesicherung und kann meist nur dann als ausreichend betrachtet werden, wenn der Tumor schon in einem äußerst frühen und kleinen Stadium (in-situ-Karzinom) entdeckt wurde. Sollte der Tumor auf die Radiochemotherapie nicht ansprechen oder aber zu einem späteren Zeitpunkt ein lokaler Rückfall auftreten, bleibt die Operation immer noch als sinnvolle Maßnahme.

Die Radiochemotherapie dauert sechs Wochen, in der ersten und fünften Woche der Bestrahlung erfolgt gleichzeitig die Chemotherapie. Mit entsprechender Planung und Durchführung der Therapie sowie unter Berücksichtigung eines ausgewogenen Konzepts der Haut- und Schleimhautpflege gelingt es, Begleiterscheinungen in der Leisten-, Po- und Genitalregion sowie an Blase und Darm möglichst gering zu halten. 

 

Abb.: Bestrahlungsplan eines Analkarzinoms

 

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