Magenkrebs (Magenkarzinom)

Heilung ist nur durch eine radikale Operation möglich

Prof. Dr. med. Stefan Beckert, FEBS, MHBA
Direktor der Klinik
Facharzt für Viszeralchirurgie
Schwerpunkt Spezielle Viszeralchirurgie, Proktologie

Tel.: +49 7721 93-3301
Fax: +49 7721 93-93309
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Weitere Informationen zum Magenkrebs finden Sie auch im ‚Blauen Ratgeber“ der Deutschen Krebshilfe.
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Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 15.000 Menschen neu an Magenkrebs, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. In den meisten Fällen tritt die Erkrankung jenseits des 50. Lebensjahres auf. Sie geht fast immer von der Magenschleimhaut aus. Im Frühstadium der Erkrankung treten kaum Beschwerden auf. Werden anfängliche Warnzeichen aber ernst genommen, erlauben es die heutigen Untersuchungsverfahren, Magenkrebs in einem sehr frühen Stadium zu entdecken. Unspezifische Symptome wie Gewichtsabnahme, Appetitverlust oder ein empfindlicher Magen können erste Anzeichen sein, werden aber oft auch durch andere Krankheiten ausgelöst. Als spätere Symptome können auftreten: erschwerte Nahrungsaufnahme, häufiges Erbrechen oder eine Magenblutung. Wenn die Beschwerden einige Wochen anhalten, muss unbedingt eine Magenspiegelung (Gastroskopie) gemacht werden. Oft kann so eine Krebserkrankung ausgeschlossen werden.

Untersuchungen

Moderne Geräte machen eine Magenspiegelung heute einfach. Auch für den Patienten ist die Untersuchung kaum belastend, er wird dafür in einen Kurzschlaf gelegt. Während der Untersuchung werden Proben aus verdächtigen Bezirken der Magenschleimhaut entnommen und feingeweblich untersucht. Im Rahmen der histologischen Untersuchung unter dem Mikroskop kann der Pathologe die Ausbreitung des Tumors in der Magenwand bestimmen. Sollten sich dabei bösartige Zellen finden, werden weitere Untersuchungen nötig, um das Stadium der Erkrankung genau zu bestimmen. Fast immer ist eine endoskopische Ultraschalluntersuchung nötig, manchmal auch eine Bauchspiegelung (diagnostische Laparoskopie). Auf jeden Fall muss eine Computertomografie vorgenommen werden, um Absiedlungen (Metastasen) in entfernten Körperregionen auszuschließen.

Therapie

Magenkrebs ist aggressiv. Die einzige Heilungsmöglichkeit ist eine radikale Operation. Liegen bereits bei der Diagnosestellung Tochtergeschwülste in anderen Organen vor, ist die Erkrankung nicht dauerhaft heilbar. Trotzdem kann auch dann noch eine Operation sinnvoll sein, um lokale Beschwerden durch den Tumor zu vermeiden und die Nahrungsaufnahme zu ermöglichen. Durch eine Chemotherapie, die zumeist aus einer Kombination mehrerer Medikamente besteht, wird häufig eine Rückbildung des Tumors erreicht.
Das jeweilige Therapiekonzept wird vor Behandlungsbeginn mit allen beteiligten Spezialisten in der Tumorkonferenz besprochen. Dabei hat sich in Einzelfällen gezeigt, dass eine moderne Chemotherapie noch vor der Operation die Heilungschancen erhöhen kann (neoadjuvantes Konzept). In selektierten Fällen kann auch eine Radiotherapie hilfreich sein.

Bei der Operation müssen zumeist der gesamte Magen und die umgebenden Lymphknoten entfernt werden. Der Dünndarm wird unmittelbar an die Speisröhre angeschlossen und so die Nahrungspassage wieder hergestellt. In manchen Fällen kann ein kleiner Teil des Magens belassen werden. Sitzt der Krebs sehr nah am Mageneingang, muss zusätzlich auch ein Teil der Speiseröhre entfernt werden. Die vollständige Entfernung mit tumorfreien Geweberändern ist in allen genannten Fällen die entscheidende Voraussetzung für eine Heilung. Wir führen die Operation fast immer als minimal-invasiven Eingriff durch (Schlüssellochoperation), so dass lediglich ein kleiner Schnitt notwendig ist, um den Magen zu bergen (Bergeschnitt).

Nach einer Magenentfernung sind viele Patienten vollständig beschwerdefrei. Bei anderen kommt es zu Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme und Sodbrennen. Da der Magen ganz fehlt oder deutlich verkleinert ist, muss in der Anfangszeit die Nahrung auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt werden. Nahrungsergänzungsmittel können helfen, den drohenden Gewichtsverlust zu verhindern. Der Ersatzmagen passt sich jedoch an, so dass im Laufe der Zeit auch wieder größere Mengen vertragen werden. Lebenslang muss allerdings Vitamin B12 eingenommen werden, da dieses für die Blutbildung wichtige Vitamin nicht mehr aus der Nahrung aufgenommen werden kann. Kontrolluntersuchungen dienen dazu, die Folgen der Operation zu überwachen oder Rückfälle frühzeitig zu erkennen.

Kontakt

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