Pankreaskarzinom

Pankreaschirurgie bei Tumoren

Prof. Dr. med. Stefan Beckert, FEBS, MHBA
Direktor der Klinik
Facharzt für Viszeralchirurgie
Schwerpunkt Spezielle Viszeralchirurgie, Proktologie

Tel.: +49 7721 93-3301
Fax: +49 7721 93-93309
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Weitere Informationen zum Pankreaskrebs finden Sie auch im "Blauen Ratgeber“ der Deutschen Krebshilfe
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Das Pankreaskarzinom ist in Deutschland die viert häufigste Todesursache innerhalb der bösartigen Erkrankungen und der häufigste Tumorart der Bauchspeicheldrüse. Er zählt zu den aggressivsten Krebserkrankungen überhaupt. Häufig wird dieser Tumor erst im späten, fortgeschrittenen Stadium entdeckt, was die Behandlung wesentlich erschwert. Einzig die frühzeitige radikale operative Entfernung kann die Heilung herbeiführen.

Krankheitsbild

Die Bauchspeicheldrüse liegt unmittelbar vor den ersten beiden Lendenwirbelkörpern. Sie ist einerseits ein Verdauungsorgan: Die Enzyme, welche in der Bauchspeicheldrüse hergestellt werden, zersetzen die Speisen und bereiten sie für die Resorption durch den Dünndarm vor. Andererseits produzieren Zellnester Hormone, welche für die Regulation des Blutzuckers notwendig sind: Insulin und Glucagon.Die Bauchspeicheldrüse ist etwa 12-18 cm lang, 4-6 cm breit und 2-4 cm dick. Der Bauchspeicheldrüsengang nimmt aus kleinen Kanälchen das enzymhaltige Sekret auf, vereinigt sich mit dem Gallengang und mündet in den Zwölffingerdarm. Täglich werden etwa 2l Bauchspeichel produziert.

 

 

Tumore der Bauchspeicheldrüse können gut- oder bösartiger Natur sein. Das Pankreaskarzinom als der häufigste bösartige Tumor der Bauchspeicheldrüse zeichnet sich durch ein schnelleres und in die nähere Umgebung eindringendes Wachstum aus. Schließlich können auch Ableger (Metastasen) in anderen Organen wie der Leber, der Lunge oder in anderen Teilen des Körpers bilden. Gutartige Tumore der Bauchspeicheldrüse sind relativ selten und können sowohl aus dem hormonproduzierenden Anteilen der Bauchspeicheldrüse, wie auch aus dem enzymproduzierenden Anteilen entstehen.?



CT- Bild eines gutartigen Tumors (Insulinom) des Pankreas
 


CT- Bild eines bösartigen Tumors des Pankreaskopfs (Pfeil von re.unten) mit Aufstau des Gallengangs (A) und Einengung der Pfortader (Pfeil von re.oben)


Häufige Ursachen für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse sind der Alkoholmissbrauch und der in der Mündung zum Zwölffingerdarm eingeklemmte Gallenstein, welcher aus der Gallenblase gewandert ist.

Diagnose und Therapie

Zunächst ist jede Raumforderung innerhalb der Bauchspeicheldrüse verdächtig und es muss intensiv abgeklärt werden, ob ein Pankreaskarzinom vorliegt. In mehr als der Hälfte der Fälle zeigt die Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits die Zeichen einer Metastasierung in Leber /Lunge oder den lokalen Ausbruch des Krebses in benachbarte Organe oder Blutgefäße.  Bis auf wenige Ausnahmen können in diesen fortgeschrittenen Fällen durch eine Operation nicht mehr zur Verbesserung der Prognose des Patienten beitragen. Bei lokal begrenzte Tumoren ist eine Operation die Therapie der Wahl. Hier wird je nach Sitz des Tumors der betroffenen Organanteil mit seinem Lymphabflussgebiet entfernt.  Aus verschiedenen Gründen müssen wir häufig benachbarte Organstrukturen mit resezieren: Die Gallenblase, den Gallengang, den Zwölffingerdarm und beim linksseitigen Tumorsitz auch die Milz. Entsprechend dem entfernten Organabschnitt benennen wir den Eingriff dann beispielsweise als „Pankreasschwanzresektion“, als „zentrale Korpusresektion“ oder als „Pankreaskopfresektion“. Letztere stellt die häufigste Resektion dar, weil das Pankreaskarzinom am häufigsten im Kopfabschnitt der Bauchspeicheldrüse entsteht.  Entsprechend der Eigennamen der Erstbeschreiber dieser Operationstechnik nennen wir diesen Eingriff auch „Kausch- Whipple- Operation“. Diesen Eingriff führen wir im Schwarzwald-Baar-Klinikum regelhaft offen- chirurgisch durch, die Pankreasschwanzresektion ist heute bereits regelhaft minimalinvasiv möglich.

Rekonstruktion nach modifizierter Kausch- Whipple- Operation. Entfernt wurden der Pankreaskopf, das Duodenum, die Gallenblase und Teile des Gallengangs. Der Magen und auch der Magenausgang bleiben hierbei erhalten.

In den letzten Jahren sind sogenannte „zystische Tumore“ des Pankreas in den Fokus gerückt. Diese fallen häufig als Zufallsbefunde im Rahmen der Abklärung anderer Erkrankungen auf. Viele einzelne Faktoren bestimmen hier das wiederum häufig interdisziplinäre Behandlungskonzept. Wichtige einzelne Parameter sind hier beispielsweise das Alter und Geschlecht, die Größe der Raumforderung, der Bezug zum Gangsystem der Bauchspeicheldrüse oder auch die Konsistenz der enthaltenen Flüssigkeit. Auf diese Weise können wir das Risiko des Vorliegens einer bösartigen Tumorerkrankung abschätzen und die Behandlung individuell und fokussiert vornehmen.


 

MRT- Bild eines 5 cm großen zystischen Tumors (seröses Zystadenom) des Bauchspeicheldrüsenkopfs

Kontakt

Schwarzwald-Baar Klinikum
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Prof. Dr. med.
Stefan Beckert, FEBS, MHBA
Klinikstraße 11
78052 Villingen-Schwenningen

Informationen zur Spezialsprechstunde Pankreas finden Sie in der Klinik für Innere Medizin I Gastroenterologie:

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