Körperbehandlungen - Straffungsoperationen

Prof. Dr. med. Holger Bannasch
Direktor der Klinik
Facharzt für Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Tel.: +49 7721 93-7001
Fax: +49 7721 93-97009
E-Mail: phc@sbk-vs.de

Durch natürliche Alterungsprozesse verliert unsere Haut und unser Bindegewebe über die Lebenszeit ihre Elastizität und ihre Spannkraft. Auch nach einer extremen Gewichtsreduktion durch Diäten oder bariatrische Eingriffe zur Gewichtsreduktion bei Adipositas (beispielsweise Magenband- oder Schlauchmagen-Operationen und Magenbypass) sowie nach Schwangerschaften kann es zu einer unschönen Hauterschlaffung und hängenden Hautpartien kommen. Diese können an verschiedenen Stellen auftreten – zum Beispiel am Bauch und an den Ober- oder Unterarmen. Die ehemals gedehnte und nun erschlaffte Haut und Unterhaut bildet sich in den meisten Fällen nicht vollständig durch Sport oder gesunde Ernährung zurück. Es verbleiben oft sogenannte „Schwangerschaftsstreifen“ sowie lockere und überhängende Hautareale.

Bei Ausbildung von ausgeprägten Hautlappen und Fettschürzen entstehen durch Reibung und Schwitzen häufig chronische Reizzustände, die mit Juckreiz, Ekzemen und Pilz-Infektionen einhergehen können. Betroffene klagen oft über erhebliche Beeinträchtigungen in ihrer Beweglichkeit und körperlichen Aktivität, aber auch im psychischen Wohlbefinden. Durch plastisch-chirurgische Maßnahmen können wir diesen Patienten zu einer strafferen und zum Körperbild passenden Silhouette verhelfen, die auch die Lebensqualität nachhaltig und positiv beeinflusst. In ausgewählten Fällen übernimmt Ihre Krankenversicherung nach Überprüfung die Kosten für eine Straffungsoperation.

Ein Schwerpunkt unserer spezialisierten Abteilung liegt in der Behandlung von Patienten nach extremem Gewichtsverlust (massive weight loss) in enger Zusammenarbeit mit unserer Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

Wenn mehrere Bereiche des Körpers betroffen sind, sollte das operative Vorgehen je nach Befund in mehreren Etappen geplant werden. Im Rahmen eines persönlichen Beratungsgesprächs und nach eingehender Untersuchung erarbeiten und besprechen wir mit Ihnen gerne ein individuell auf Sie abgestimmtes Behandlungskonzept.

Im Folgen möchten wir Ihnen verschiedene Therapieoptionen näher erläutern.

Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik)

Nach starkem Gewichtsverlust oder Schwangerschaft bleiben oft am Unterbauch störende Hautfettpolster zurück, die durch Sport nicht vollständig verschwinden können. Bei milden Befunden kann die Korrektur durch eine sog. „Mini-Abdominoplastik“, das heißt ohne Versetzen des Bauchnabels erfolgen. 

Liegt eine stärkere Hauterschlaffung mit Fettpolstern am Unterbauch vor, gegebenenfalls auch mit einer sogenannten Rektusdiastase, also einem Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln (Sixpack-Muskeln), so ist häufig eine herkömmliche Bauchdeckenstraffung erforderlich. Dabei wird das Haut- und Fettgewebe am Unterbauch entfernt. Zusätzlich muss der Bauchnabel versetzt wieder eingenäht werden. Zur besseren Formgebung der Taille ist bei Vorliegen einer Rektusdiastase eine Raffung der auseinandergewichenen Bauchmuskulatur in der Mitte hilfreich. Zusätzlich kann ein prominenter Venushügel im Rahmen dieser Operation gestrafft werden. Die Narbe kommt je nach Ausprägung des Befunds am Unterbauch zu liegen und kann meist durch Unterwäsche und Hosen verdeckt werden. Sollte zusätzlich auch am Oberbauch und den Flanken ein größeres Hautfettpolster vorliegen, können wir durch eine ergänzende vertikale Straffung (so genannte Fleur-de-lis oder T-Schnitt-Abdominoplastik) ein harmonisches und schlankes Körperbild erzielen. Dabei entsteht eine umgekehrt T-förmige Narbe vom Brustbein bis in den Unterbauch.

Einliegende Drainagen werden meist nach zwei bis drei Tagen entfernt. Zur Unterstützung nach einer Bauchmuskelraffung empfehlen wir unseren Patienten oft das Tragen eines Bauchgurts oder eines Kompressionsmieders. Sollte eine weitere Gewichtsreduktion angestrebt oder der Kinderwunsch bei Frauen nicht abgeschlossen sein, empfiehlt es sich, die Operation erst im Anschluss vorzunehmen.

Wir beraten Sie gerne ausführlich über die operativen Möglichkeiten im Rahmen eines persönlichen Gesprächs.

  • Operationsdauer Abdominoplastik: zwei bis drei Stunden
  • Narkoseform: Vollnarkose
  • Aufenthalt in der Klinik: drei bis fünf Tage
  • Wiederaufnahme gesellschaftlicher Aktivität: nach circa zwei bis drei Wochen
  • Wiederaufnahme sportlicher Aktivität: nach circa sechs bis acht Wochen
  • Wiederaufnahme berufliche Tätigkeit: nach circa drei Wochen

 

Zustand vor der Bauchdeckenstraffung  Beispiel für eine geplante Schnittführung
  
Zusammenfügen und Fixieren der geraden Bauchmuskeln bei Rektusdiastase Entfernung der Bauchdecke mit herausgetrenntem Bauchnabel
  
Narbenverlauf nach der Bauchdeckenstraffung

 

 

Bruststraffung

Oberarmstraffung

Nach Gewichtsverlust und natürlicher Hauterschlaffung hängt oft auch die Haut an den Oberarmen („Winkearme“). Dagegen lässt sich etwas tun. Im Rahmen einer Untersuchung und eines persönlichen Gesprächs besprechen wir gerne mit Ihnen die geeigneten Maßnahmen.

Bei geringem Hautfettüberschuss an der Oberarminnenseite reicht gegebenenfalls eine Fettabsaugung (Liposuktion) aus. Bei schlaffer Haut ist oft eine Straffung vom Ellenbogen bis zur Achselhöhle erforderlich. Sollte zusätzlich ein Hautfettüberschuss am seitlichen Oberkörper vorliegen, kann die Straffung bis zur Brustwand fortgeführt werden. Im Anschluss ist das Tragen von Kompressionswäsche erforderlich. Danach verbleiben oft lange Narben, die bei sommerlicher Kleidung unter Umständen nicht vollständig zu kaschieren sind, auch wenn sie meist auf der Oberarm-Innenseite zu liegen kommen und im Alltag relativ unauffällig sind.

  • Operationsdauer: zwei bis drei Stunden
  • Narkoseform: Vollnarkose
  • Aufenthalt in der Klinik: drei bis fünf Tage
  • Wiederaufnahme gesellschaftlicher Aktivität: nach circa zwei bis drei Wochen
  • Wiederaufnahme sportlicher Aktivität: nach circa sechs Wochen
  • Wiederaufnahme berufliche Tätigkeit: nach circa drei Wochen

Oberschenkelstraffung

Vor allem an der Oberschenkelinnenseite kommt es nach massiver Gewichtsabnahme häufig zur hängenden Hautpartien, die zu Reibungen und dadurch zu offenen Wunden führen können. Häufig hindern die Hautfettüberschüsse Sie am flüssigen Gehen und weiteren sportlichen Aktivitäten. Ein milder Befund bei ansonsten relativ straffer Haut kann evtl. durch eine alleinige Fettabsaugung (wasserstrahlassistierte Liposuktion) behandelt werden.

Bei stärker ausgeprägten Befunden und Hauterschlaffung kann eine Verbesserung nur durch zusätzliche Hautstraffung erreicht werden. Hierbei wird nach Durchführung einer Liposuktion, die die Blut- und Lymphbahnen schont, der Hautschnitt meist an der Oberschenkelinnenseite von der Leiste bis unterhalb des Knies durchgeführt. Die entstehende Narbe ist im Alltag meist gut zu kaschieren. Bei großen Hautfettpolstern muss gegebenenfalls eine Schnitterweiterung bis in die vordere Leiste durchgeführt werden. Die Narbe kommt meist ebenfalls unauffällig in der Leistenfalte zu liegen. 

Im Rahmen der Operation werden Drainagen gelegt, die nach etwa zwei bis drei Tagen entfernt werden können. Im Anschluss ist das Tragen von Kompressionswäsche für eine Dauer von etwa sechs Wochen erforderlich. Eine zusätzliche Lymphdrainage ist oft zu empfehlen. Wir beraten Sie gerne über die möglichen Maßnahmen in unserer Sprechstunde.

  • Operationsdauer: zwei bis drei Stunden
  • Narkoseform: Vollnarkose
  • Aufenthalt in der Klinik: drei bis fünf Tage
  • Wiederaufnahme gesellschaftlicher Aktivität: nach circa drei Wochen
  • Wiederaufnahme sportlicher Aktivität: nach circa sechs Wochen
  • Wiederaufnahme berufliche Tätigkeit: nach circa drei bis vier Wochen

Fettabsaugung (Liposuktion)

Bei lokalisierbaren Fettpolstern am Körper, die sich durch Sport und Ernährungsumstellung nicht vollständig reduzieren lassen, kann bei ansonsten guter Hautqualität eine alleinige Fettabsaugung vorgenommen werden. Hierfür steht uns ein modernes Absauggerät zur Verfügung, das durch den Druck eines Wasserstrahls die Fettzellen schonend aus dem Verbund löst und absaugt (Wasserstrahl-assistierte Liposuktion = WAL). Nerven-, Lymphbahnen und Gefäße bleiben bei dieser Technik weitestgehend unversehrt. Dieses Verfahren ermöglicht eine schmerzarme und komplikationsarme Fettreduktion an verschiedenen Körperstellen. Im Anschluss ist eine Kompressionstherapie durch speziell angefertigte Kompressionswäsche zu empfehlen. Im Rahmen einer persönlichen Vorstellung beraten wir Sie gerne über die operativen Möglichkeiten.

  • Operationsdauer: ein bis zwei Stunden
  • Narkoseform je nach Ausprägung: Vollnarkose oder Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf
  • Aufenthalt in der Klinik: eine Übernachtung
  • Wiederaufnahme gesellschaftlicher Aktivität: nach circa ein bis zwei Wochen
  • Wiederaufnahme sportlicher Aktivität: nach circa vier bis sechs Wochen
  • Wiederaufnahme berufliche Tätigkeit: nach circa ein bis zwei Wochen

 

Zustand vor der Liposuktion Bereiche, in denen Fett entfernt wird
  
Zustand nach der Liposuktion

Lipödem

Sollte eine krankhafte Fettverteilungsstörung vorliegen, die oft mit starken Schmerzen einhergeht, liegt bei Ihnen eventuell ein Lipödem vor. Das Lipödem ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die vorwiegend Frauen betrifft und häufig zu einer symmetrischen, aber nicht ausgewogenen Fettverteilung führt. Das äußert sich oft durch stark vermehrte Umfänge der Beine oder seltener der Arme trotz eines in Relation schmalen Körperstamms. Hände und Füße sind hiervon ausgespart. Zusätzlich bestehen bei fortschreitender Erkrankung meist Schwellung, Schmerzen und eine vermehrte Druckempfindlichkeit sowie Neigung zu blauen Flecken in den betroffenen Regionen. Es kommt außerdem zu vermehrten Flüssigkeitseinlagerung in den betroffenen Arealen, die über den Tagesverlauf zunehmen können. Ein Lipödem ist nicht heilbar, aber oft auch ohne Operation zu behandeln. Es gibt drei ineinander übergehende Stadien der Erkrankung, die auch das weitere Vorgehen bestimmen. Im Anfangsstadium empfiehlt sich die konsequente konservative Therapie mit regelmäßiger sportlicher Aktivität, einer Kompressionsbehandlung mit speziellen Kompressionshosen oder Ärmeln/Bolerojäckchen und manueller Lymphdrainage. Bei fortschreitendem Befund kann hierdurch aber gegebenenfalls keine Besserung erzielt werden.

Durch eine Liposuktion können die Beschwerden oft nachhaltig gelindert werden. Hierbei wird ähnlich wie bei der ästhetischen Liposuktion mithilfe eines Wasserstrahls krankhaft vermehrtes Fettgewebe herausgelöst und durch Absaugung dauerhaft entfernt. Zur vollständigen Behandlung sind hierfür oft zwei bis drei Absaugungen erforderlich. Postoperativ ist eine Kompressionstherapie für mindestens sechs Wochen erforderlich mit zusätzlicher Lymphdrainage. In manchen Fällen übernimmt Ihre Krankenkasse die operative Reduktion des Fettgewebes.

Im Rahmen eines Vorstellungstermins in unserer Ambulanz beraten wir Sie gerne ausführlich zum Krankheitsbild und zu den für Sie empfohlenen Maßnahmen.

  • Operationsdauer: zwei bis drei Stunden
  • Narkoseform: Vollnarkose
  • Aufenthalt in der Klinik: zwei bis drei Tage
  • Wiederaufnahme gesellschaftlicher Aktivität: nach circa ein bis zwei Wochen
  • Wiederaufnahme sportlicher Aktivität: nach circa vier bis sechs Wochen
  • Wiederaufnahme berufliche Tätigkeit: nach circa zwei Wochen je nach Ausmaß

Bodylift, Belt-Lipektomie

Nach sehr starker Gewichtsreduktion (massive weight loss) lässt sich ein harmonisches Körperbild häufig nur durch die Straffung mehrerer Körperregionen erreichen. Oft sind hier kombinierte Operations-Schritte zur Straffung „rundherum“ möglich. So können beispielsweise im Rahmen eines unteren Bodylifts oder einer Belt-Lipektomie innerhalb eines Eingriffs der Bauch mit Schamhügel, die Flanken, der untere Rücken und das Gesäß gestrafft werden. Im Anschluss ist das Tragen von Kompressionskleidung für eine Dauer von etwa sechs Wochen erforderlich. Solche Operationen haben immer lange Narben zur Folge, die nicht an allen Körperstellen gut kaschierbar sind. Über den Umfang einer möglichen Operation, den späteren Narbenverlauf und die postoperativen Maßnahmen beraten wir Sie gerne individuell im Rahmen eines Vorstellungstermins in unserer Sprechstunde.

  • Operationsdauer: vier bis sechs Stunden
  • Narkoseform: Vollnarkose
  • Aufenthalt in der Klinik: vier bis sechs Tage
  • Wiederaufnahme gesellschaftlicher Aktivität: nach circa zwei bis drei Wochen
  • Wiederaufnahme sportlicher Aktivität: nach circa sechs bis acht Wochen
  • Wiederaufnahme berufliche Tätigkeit: nach circa drei Wochen je nach Ausmaß

Kontakt

Prof. Dr. med. Holger Bannasch
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Facharzt für Plastische Chirurgie und Handchirurgie
E-Mail: phc@sbk-vs.de