3. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
„Die erste Vorsorgeuntersuchung sollte zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr erfolgen", sagt Prof. Lampel. Männer ab dem 45. Lebensjahr können einmal im Jahr die Leistungen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms in Anspruch nehmen. Neben einem Gespräch mit dem Arzt gehören auch die Untersuchung der Geschlechtsorgane sowie der Lymphknoten in der Leiste und das Abtasten der Prostata dazu. Mit der sogenannten digital-rektalen Untersuchung (DRU) können oberflächlich gelegene und größere Karzinome gefunden werden.
Außerdem besteht die Möglichkeit, den PSA-Wert bestimmen zu lassen. „PSA steht für das prostataspezifische Antigen: Das Eiweiß wird von den Prostatazellen produziert und dient zur Verflüssigung des Samens", erklärt der Experte. Ein PSA-Wert unter vier Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) gilt als normal. Der Chefarzt betont jedoch, dass man immer auch den Verlauf des Werts im Blick haben sollte: „Steigt der PSA-Wert innerhalb eines kurzen Zeitraums deutlich an, kann das ebenfalls ein Anzeichen für Prostatakrebs sein."
Eine weitere Abklärung ermöglicht die multiparametrische Magnetresonanztomografie, kurz mpMRT. Mit dem modernen Bildgebungsverfahren können schon kleinste Veränderungen des Gewebes der Prostata sichtbar gemacht werden. Der Chefarzt ergänzt: „Wird ein tumorverdächtiger Herd ausgemacht, können wir anschließend gezielt eine Gewebeprobe entnehmen". Die Biopsie kann letztlich Gewissheit bringen, ob Prostatakrebs vorliegt oder nicht.
Therapie bei ProstatakrebsIst die Diagnose Prostatakrebs gesichert, kommen je nach Bösartigkeit und Ausbreitung des Karzinoms verschiedene Behandlungsmethoden in Frage. Bei Tumoren, die auf die Prostata beschränkt sind, bieten sich lokale Therapiemaßnahmen wie Operation oder Strahlentherapie an. „Bei uns im Klinikum operieren wir seit einigen Jahren minimalinvasiv mit dem da Vinci-System. Damit erreichen wir hervorragende Ergebnisse des Kontinenzerhalts und der Potenzschonung", sagt Prof. Lampel. Haben ältere Patienten nur sehr kleine Karzinome, besteht auch die Möglichkeit eines rein abwartenden Vorgehens. Hat sich ein Tumor bereits in andere Organe ausgebreitet, werden meist eine Hormontherapie und später eine Chemotherapie eingesetzt. „Im Prostata-Karzinom-Zentrum in Villingen-Schwenningen informieren wir die Patienten über sämtliche vorhandene Therapiemöglichkeiten und arbeiten einen individuellen Therapieplan aus."
Unser Experte:

Prof. Dr. med. Alexander Lampel
Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie
Facharzt für Urologie
Schwerpunkt: medikamentöse Tumortherapie, Andrologie
Weitere Informationen:
Prostata-Karzinom-Zentrum
Klinik für Urologie und Kinderurologie
Prostatakrebs (Prostatakarzinom)
Kontakt:
Schwarzwald-Baar Klinikum
Klinik für Urologie und Kinderurologie
Prof. Dr. med. Alexander Lampel
Klinikstr. 11
78052 Villingen-Schwenningen
Tel.: 07721 93-3374
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Telefon: +49 7721 93-2490
E-Mail: termin.urologie@sbk-vs.de